Hochsensibilität

Als hochsensibel gelten ca. 15 bis 20 Prozent der Menschen

Als hochsensible Persönlichkeit nehme ich Sinnesreize viel eingehender wahr, verarbeite diese auf einer tieferen Ebene und reagiere auch dementsprechend stark auf so manches, was mir das Leben präsentiert. Viele Hochsensible sind empfänglicher für äußere und innere Reize, Geräusche und Einwirkungen auf den Körper durch die Haut. Sie nehmen Stimmungslagen anderer mitunter eher wahr als eigene. Für eine angemessene Verarbeitung von eigenen Emotionen und Vorstellungen brauchen sie mehr Zeit als dies bei anderen Menschen der Fall ist.

Durch die Besonderheit in der Reizverarbeitung haben Hochsensible eine detailliertere und intensivere Wahrnehmung als andere. Mehr Informationen werden aufgenommen und gründlicher verarbeitet, als dies bei anderen Menschen der Fall ist. Andauernde Geräusche, schlechte Luft, Druck, grelles Licht, Reibung oder Zugluft stellen oft eine erhebliche Belastung dar. Sie haben deutlich offenere neurologische Wahrnehmungsfilter, können störende Einflüsse kaum ausblenden und fühlen sich dadurch schnell abgelenkt und angespannt.

Im Vergleich zu nicht-hochsensiblen Menschen erreichen Hochsensible deutlich früher einen Zustand der Reizüberflutung und Überstimulation.

Es nutzt einer hochsensiblen Persönlichkeit gar nichts, dies alles zu verleugnen. Es kostet nur Kraft, die wir aus den genannten Gründen lieber anders investieren sollten. Für mich gehört zu meinem Leben die Stille dazu. Die Stille, die ich seit vielen Jahren durch eine regelmäßge Meditationspraxis in Stille und Bewegung kultiviere und zu einem Teil meines Lebens gemacht habe.

COMT (Catechol-O-Methyltransferase):
Der Hochsensibilität kann auch eine körperliche Besonderheit zugrunde liegen, und zwar wenn im Körper eine Störung auf der Ebene der Bildung und des Abbaus der Stresshormone vorliegt (Neurotransmitter – Katecholamine). Das Enzym „Catechol-O-Methyltransferase“ (COMT) ist zuständig für den Abbau der Stresshormone Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin. Wenn dieses Enzym fehlt, werden die Stresshormone im Körper zwischen drei bis sechs Mal langsamer abgebaut. Damit gehen häufig ein anhaltender physischer und psychischer Stress einher. Dies wiederum zieht einen erhöhten Verlust an so genannten Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen nach sich.

Aber aus dieser Tatsache kann man einfach den Schluss ziehen, dass man der Hochsensibilität mit viel Mitgefühl und Aufmerksamkeit begegnen kann, um das Leben rund zu machen. Ich mag dir hier Mut zusprechen, denn den erhöhten Verlust der so genannten Mikronährstoffe kann man ausgleichen und auch als hochsensible Persönlichkeit ein geniales Leben führen.

Ich bin mir sicher, dass auch Du der Hochsensibilität mit zunehmender Akzeptanz und daraus folgend einer deutlichen Entspannung begegnen kannst. Denn sie bringt nicht nur Nachteile, sondern auch oft erhebliche Vorteile mit sich, wenn man weiß, wie man damit umgehen kann.
 
„Der achtsame Umgang mit der eigenen Hochsensibilität verhilft einem dazu, die eigenen Befindlichkeiten anzuerkennen und nicht mehr als Problem zu sehen.“

Gerne unterstütze ich Dich dabei, Dich so anzunehmen wie Du bist und Dein Leben wieder lebens- und liebenswert zu gestalten. Denn wenn man sich selbst und seine Besonderheiten kennt und sie akzeptiert, wird das Leben leicht und unbeschwert.

Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.

Oscar Wilde